Corona führt zu kuriosen Zeiten am Ölmarkt | Heizöl-News vom

um 08:48 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die Corona-Krise bringt verrückte Zeiten für den Ölmarkt mit sich. Denn was aktuell auf dem Weltölmarkt passiert haben wir in unsere Redaktion bis gestern nicht für möglich gehalten. So kam es gestern auf dem US-Ölmarkt zu der absurden Situation, dass Kunden, die Rohöl abgenommen haben, dafür Geld vom Verkäufer bekommen haben. Der Preis für die US-Ölsorte WTI rutschte somit erstmals in seiner Geschichte ins Minus. Der Grund für diesen historischen Verfall liegt darin, dass die Öllager-Kapazitäten in den USA bald erschöpft sein dürften. Auch global gesehen, gehen Analysten davon aus, dass in ein bis zwei Monaten alle vorhandenen Öllager zum Überquellen gefüllt sein werden, weshalb jetzt schon große Öltanker gechartert werden um gekaufte Ölmengen zwischen lagern zu können.

Nachdem es gestern also erstmals zu negativen Preisen für US-Öl gekommen war, gingen auch die Preise für die EU-Ölsorte BRENT weiter zurück. In der Folge sanken auch die Heizölpreise hierzulande im bundesweiten Durchschnitt um rund zwei Cent je Liter. Damit kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl aktuell 55,80 €uro/100 Liter und weiter Preissenkungen sind im Tagesverlauf nicht ausgeschlossen. So sorgt zurzeit lediglich die sehr angespannte Logistik-Situation auf dem heimischen Heizölmarkt dafür, dass wir aktuell kein Rekordtief bei den Heizölpreise sehen. Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute ein recht einheitlicheres Bild mit flächendeckenden Preisrückgängen in allen Bundesländern.

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Die Corona-Pandemie hat die weltweite Öl-Nachfrage um rund ein Drittel einbrechen lassen, was nicht nur zur Folge hat, dass Ölhändler nicht mehr wissen, wo sie das vorhandene Rohöl lagern sollen, hinzu kommt, dass Börsenhändler, für die Erdöl ein reines Finanzprodukt ist, welches Sie nicht physisch geliefert bekommen wollen, sondern dieses nur spekulativ handeln, ihre Kontrakte gestern unbedingt verkaufen mussten, da Ihnen ansonsten die tatsächliche Lieferung des Öls im Mai gedroht hätte. Und da es für Mai keine physischen Abnehmer mehr für Rohöl gab, kam es zu diesen Negativpreisen. Heute Morgen kletterte der Preis für US-Öl wieder minimal in den Plusbereich. Bei der für Europa relevanteren Nordsee-Ölsorte BRENT kam es zwar nicht zu solchen Kapriolen, aber auch diese fiel um weitere acht Prozent.

Für die deutschen Heizölverbraucher bedeutet die aktuelle Situation, dass man in den kommenden Wochen wohl nicht mit preistreibenden Impulsen vom Weltölmarkt rechnen muss. Als Preisrisiko bleibt somit zurzeit lediglich der Inlandsmarkt, auf dem die Heizölhändler jedoch mit erheblichen Logistik-Engpässen zu kämpfen haben. So trifft derzeit eine extrem hohe Heizöl-Nachfrage auf Personalausfälle und die allgemein erschwerten Bedingungen, welche die Corona-Krise mit sich bringt. Dies führt dazu, dass Verbraucher, die heute eine Heizölbestellungen aufgeben, davon ausgehen müssen erst in zwei bis drei Monaten beliefert werden zu können.

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