Heizölpreise fallen auf 32-Monats-Tief | Heizöl-News vom
um 08:43 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Zum Wochenausklang haben die Heizölpreise weiter nachgegeben und sind auf ein neues Langzeittief gefallen. So fielen die Heizölpreise auf den heutigen Freitag im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,4 Cent/Liter. Aktuell kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl somit 53,59 €uro/100 Liter. Weiterhin würden die Vorgaben vom internationalen Ölmarkt sogar neue Rekordtiefststände bei den Heizölpreisen ermöglichen, denn nicht nur die Preise für Rohöl sind extrem gefallen, auch die Preise für Gasöl, dem börsengehandelten Vorprodukt von Heizöl befinden sich auf einem Langzeittief. Dementgegen steht jedoch die extrem angespannte Logistik-Situation auf dem heimischen Heizölmarkt, die weiter fallende Heizölpreise derzeit nicht zulässt.
Bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen zeigte sich heute ein differenziertes Bild, mit Preisrückgängen in neun Bundesländern, aber auch Preiserhöhungen in sieben Bundesländern. Dabei kletterten die Heizölpreise mit 0,6 bis 0,9 Cent/Liter am deutlichsten in Baden-Württemberg und Bayern. Die kräftigsten Preisnachlässe konnten hingegen mit 1,0 bis 1,3 Cent/Liter in Brandenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen festgestellt werden. Beim regionalen Preisvergleich ist weiterhin das normale Nord-Südgefälle zu verzeichnen, was derzeit jedoch mit einem Preisunterschied von rund 35 Prozent deutlich stärker ausgeprägt ist als üblich. So kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl in Hamburg derzeit rund 48 Cent/Liter während man in Bayern rund 64,5 Cent/Liter bezahlen muss.
Heizölpreise - Prognose und Empfehlung
Nachdem es zum Wochenbeginn am US-Ölmarkt zu der absurden Situation gekommen war, dass Kunden, die Rohöl abgenommen haben, dafür Geld vom Verkäufer erhielten, wirkte sich der Corona-bedingte nachfrage-Einbruch am Ölmarkt am gestrigen Handelstag auch auf die Nordsee-Ölsorte BRENT aus. Zwar fielen die Preise für BRENT-Rohöl nicht in den negativen Bereich, wie wir dies zuvor erstmals in der Geschichte bei der US-Ölsorte WTI gesehen hatten, dennoch brachen die zuvor schon niedrigen BRENT-Notierungen um weitere 34 Prozent ein, so dass die EU-Ölsorte mit nur noch rund 16 Dollar/Barrel auf den tiefsten Stand seit 1999 fiel.
Der Grund für diesen historischen Verfall der Ölpreise liegt darin, dass die Corona-Pandemie die weltweite Öl-Nachfrage um rund ein Drittel hat einbrechen lassen. In der Folge wurden die globalen Öllager bis zum Überquellen gefüllt, was dazu führt, dass Ölhändler nicht mehr wissen, wo sie das vorhandene Rohöl noch lagern sollen. Dadurch ergab sich die Situation, dass es für die Monate Mai und Juni kaum noch physische Abnehmer für Ölprodukte gab, was wiederum Börsenhändler, für die Erdöl ein reines Finanzprodukt ist, in die Situation brachte, dass ihnen die tatsächliche Lieferung des gehandelten Öls im Mai gedroht hat. Spekulative Anleger wollen jedoch kein Erdöl kaufen sondern dieses nur handeln, was dazu führte, dass Spekulanten ihre Ware unbedingt loswerden wollten. Dies ließ die Ölpreise massiv einbrechen und dann sogar in den negativen Bereich rutschen.
Für die deutschen Heizölverbraucher bedeutet die aktuelle Situation, dass man in den kommenden Wochen wohl nicht mit preistreibenden Impulsen vom Weltölmarkt rechnen muss. Als Preisrisiko bleibt somit zurzeit lediglich der Inlandsmarkt, auf dem die Heizölhändler jedoch mit erheblichen Logistik-Engpässen zu kämpfen haben. So trifft derzeit eine extrem hohe Heizöl-Nachfrage auf Personalausfälle und die allgemein erschwerten Bedingungen, welche die Corona-Krise mit sich bringt. Dies führt dazu, dass Verbraucher, die heute eine Heizölbestellungen aufgeben, davon ausgehen müssen erst in zwei bis drei Monaten beliefert werden zu können.
Heizölpreise in Berlin
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