Heizölpreise auf neuem 16-Wochen-Tief | Heizöl-News vom
um 09:02 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Die Heizölpreise sind auch auf den heutigen Freitag weiter gesunken. Dabei fiel der Rückgang im bundesweiten Durchschnitt mit knapp 0,2 Cent/Liter zwar nicht sehr hoch aus, es reichte jedoch um die Heizölpreise auf ein neues 16-Tief zu drücken. So kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl bei den tanke-günstig Partnerhändlern im Mittel aktuell 56,16 €uro pro 100 Liter.
Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklungen waren heute in den meisten Bundesländern Preisrückgänge zu verzeichnen. Dabei entfielen die kräftigsten Preisnachlässe mit rund 0,5 Cent/Liter auf Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen waren hingegen leichte Preisanstiege von gut 0,1 Cent/Liter zu verzeichnen.
Aussicht und Empfehlungen
Wer heute Heizöl bestellt, der macht dies zum günstigsten Kaufzeitpunkt seit fast vier Monaten. Besonders der März hat sich bisher von der verbraucherfreundlichen Seite gezeigt, denn im bisherigen Monatsverlauf sind die Heizölpreise bereits um 5,3 Cent/Liter bzw. rund neun Prozent gefallen.
Am Ölmarkt wird zurzeit deutlich weniger auf steigende Preise spekuliert als dies noch zum Monatsbeginn der Fall war. Anleger halten sich aufgrund von widersprüchlichen Signalen zur Umsetzung der OPEC-Förderkürzung und wegen den Entwicklungen auf dem US-Ölmarkt zurück. So steigen in den USA die Investitionen in Ölförderanlagen und die derzeitige Ölförderung weiter an. Die OPEC lässt sich unterdessen nicht frühzeitig in die Karten schauen ob eine Verlängerung der Förderobergrenze umgesetzt werden soll.
Die jüngsten Preisrückgänge laden Heizölverbraucher dazu ein auf weitere fallende Heizölpreise zu spekulieren. Wer jedoch weniger spekulationsfreudig ist, der findet aktuell schon den besten Kaufzeitpunkte der zurückliegenden 16 Wochen vor.
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Die Ölpreise sind am gestrigen Handelstag wieder gefallen, nachdem es zuvor zu einer Gegenbewegung zu den kräftigen Preisrückgängen der letzten Tage gekommen war. Die Nordsee-Ölsorte BRENT gab ihre Vortagesgewinne gestern wieder komplett ab und notierte am Freitagmorgen mit 50,7 Dollar/Barrel wieder auf dem Stand von Mittwochmorgen. Im Laufe der Woche war BRENT jedoch zum ersten Mal seit November 2016 wieder unter die 50-Dollar-Marke gefallen. Die US-Ölsorte WTI erholte sich gestern nicht vollständig vom Vortagesrückgang, legte aber um knapp 0,5 $/b zu und wurde somit am Morgen bei 48,9 Dollar/Barrel gehandelt.
Das hohe Angebot an Rohöl in Kombination mit den anhaltend hohen globalen Öllagerbeständen bleiben die beherrschenden Themen am Ölmarkt. So hatte kaum jemand hatte damit gerechnet, dass die im vergangenen November beschlossene Förderkürzung der OPEC so wenig Einfluss auf das Angebots-Nachfrage-Verhältnis auf dem Weltölmarkt haben wird. Lediglich die Umsetzung der Förderkürzung wurde von Anlegern zunächst mit Skepsis betrachtet. Als sich jedoch abzeichnete, dass die geplante Angebotsverknappung im Januar schon zu 90 Prozent umgesetzt war, schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann die globalen Öllagerbestände nachgeben würden. Doch genau dieser Rückgang der Öllager bleibt weiterhin aus, was darauf hindeutet, dass der Ölmarkt, trotzt der Förderkürzung des Ölkartells, weiterhin überversorgt ist.
Als Hauptgrund für das weiterhin hohe Angebot wird zumeist die Entwicklung der US-Schieferölindustrie genannt. Nach dem Fracking-Boom im Jahr 2014 erfuhr die Schieferöl-Industrie zunächst einen Rückschlag, weil sich die OPEC damals entschloss den Weltmarkt mit Öl zu fluten, das billiger gefördert werden konnte als Schieferöl. In Folge dessen wurde die Effizienz der Schieferölförderung jedoch durch neue Technologien und Kostenoptimierungen massiv erhöht, so dass diese nun ab einem Ölpreis von gut 50 Dollar/Barrel rentabel wird und die Produktion zudem sehr schnell hoch und runter gefahren werden kann. Dadurch kommt der US-Schieferölindustrie mittlerweile eine stark regulierende Rolle auf dem Weltölmarkt zu, die zuvor lediglich dem Ölkartell OPEC vorbehalten war.
Die OPEC gerät somit zunehmend unter Zugzwang, weil die Zeiten in denen Kartell die Ölpreise stabil über 100 Dollar/Barrel halten konnte vorerst vorbei sind. Sollte die OPEC die zuletzt beschlossene Förderobergrenze über das erste Halbjahr 2017 hinaus verlängern, gibt es den Anspruch der alleinigen Preisfestlegung am Weltölmarkt auf und wird Marktanteile verlieren. Wird die Förderobergrenze jedoch nicht verlängert und der US-Schieferöl-Industrie erneut der Preiskampf erklärt, wird es wohl zu einer neuen Ölschwemme kommen. Diese würde dann mit den bekannten Problemen von ausbleibenden Investitionen in neue Ölförderprojekte und einer steigenden Instabilität, in den stark von den Öleinnahmen abhängigen Förderländern, einhergehen.
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