Heizölpreise auf neues Jahrestief gefallen | Heizöl-News vom

um 08:45 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Der Mai startet am Heizölmarkt mit einem neuen Jahrestiefststand. Um genau zu sein waren die Heizölpreise sogar seit fünf Monaten, also seit dem Tag an dem die Förderkürzung der OPEC beschlossen wurde, nicht mehr so günstig wie heute. So kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl im Mittel aktuell 55,92 €uro/100 Liter, weil die Heizölpreise zum Start der neuen Woche im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,6 Cent/Liter nachgegeben haben.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich heute ein differenziertes Bild. Zwar waren in fast allen Bundesländern Preisrückgänge zu verzeichnen, diese fielen jedoch sehr unterschiedlich hoch aus. So gingen die Heizölpreise in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein um kräftige 1,3 Cent/Liter zurück während in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nur ein minimaler Rückgang in Höhe von  0,1 Cent/Liter feststellbar war. In Baden-Württemberg und Bayern legten die Heizölpreise sogar um 0,1 bzw. 0,3 Cent/Liter zu.

 

Aussicht und Empfehlungen

Nicht nur weil eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl heute zum ersten Mal seit fünf Monaten wieder weniger als 56 Cent/Liter kostet, muss aktuelle von einem guten Kaufzeitpunkt für Heizöl gesprochen werden. Auch die sich zurzeit stabilisierende Lage am Ölmarkt sorgt dafür, dass das Risiko auf anziehende Rohöl- und Heizölpreise steigt, was den aktuellen Kaufzeitpunkt noch besser macht. Spekulationsfreudige Heizölkunden können zurzeit zwar auch auf weiter fallende Heizölpreise setzen, sollten dann aber die Marktentwicklungen eng verfolgen um das Preistief nicht zu verpassen.

Egal ob man heute bestellt oder den Heizölmarkt noch einige Zeit im Auge behält, insgesamt scheint es derzeit sinnvoller zu sein eine Heizölbestellung nicht bis in den Herbst oder Winter aufzuschieben. Denn auch wenn es am hoch spekulativen Ölmarkt zwar fast nie eine 100-prozentige Sicherheit gibt, so verdichtet sich aktuell ein Bild, das auf längere Sicht für steigende Heizölpreise spricht.

Viele Börsenhändler gehen davon, dass auf dem kommenden OPEC-Meeting Ende Mai eine Verlängerung der Förderobergrenze beschlossen wird und warten nur auf den richtigen Zeitpunkt um auf diese Wette einzusteigen. Sobald dieser erreicht ist, könnten die Ölpreise schnell anziehen.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Die Ölpreise haben sich am Freitag leicht vom deutlichen Preisrückgang der Vortage erholt. Bei einem feiertagsbedingten, geringeren Handelsvolumen gaben die Ölpreise am Montag jedoch wieder nach und auch heute Morgen im frühen Handel setzte sich der leichte Preisrückgang fort. Insgesamt fiel die Nordsee-Ölsorte BRENT zwischen Freitag- und Dienstagmorgen um knapp 0,4 $/b und wurde heute bei 51,4 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI gab mit knapp 0,8 $/b sogar doppelt so stark nach und stand am Dienstagmorgen bei 48,7 Dollar/Barrel.

Auch wenn sich die Lage am Ölmarkt in der zurückliegenden Woche insgesamt stabilisiert hat, so lastet dennoch weiterhin das weltweit hohe Angebot an Rohöl auf den Ölnotierungen. Zusammen mit der steigenden US-Schieferölförderung und den anhaltend hohen Öllagerbestände ergibt sich zurzeit ein Bild, als wäre die Förderkürzung der OPEC nahezu wirkungslos geblieben. Daher berät die OPEC zurzeit über eine Verlängerung, der zunächst nur bis zur Jahresmitte beschlossenen Förderobergrenze.

Allerdings steckt das Ölkartell in einem Dilemma. Denn bisher scheint besonders die US-Schieferölindustrie, die das Ölkartell vor gut zwei Jahren aus dem Markt drängen wollte, von der Förderkürzung der OPEC zu profitieren und füllt zurzeit zum Teil die Lücke, die das Ölkartell durch die Angebotsverknappung aufgemacht hat. Sollte die OPEC nun die Förderobergrenze auch im zweiten Halbjahr beibehalten, muss die Organisation befürchten weitere Marktanteile zu verlieren. Darüber hinaus gibt es auch innerhalb der OPEC eine sehr unterschiedliche Interessenlage, die ein gemeinsames Handeln erschwert. Daher halten sich Vertreter der OPEC und auch Russlands zurzeit mit klaren Aussagen für oder gegen eine Verlängerung zurück, was Anleger verunsichert und die Ölpreise fallen lässt.

Unterdessen hat der vorherige Anstieg der Ölpreise dazu geführt, dass die großen Ölkonzerne im ersten Quartal des laufenden Jahres wieder kräftig gestiegene Gewinne einfahren konnten. Nachdem die jahrelange Talfahrt der Ölpreise der renditeverwöhnten Branche zunächst zugesetzt hatte, wurde an der Kosteneffizienz gearbeitet. Nun konnte der größte börsennotierte Ölkonzern Exxon seinen Gewinn mehr als verdoppeln, der Gewinn von Total zog ebenfalls spürbar an und Chevron schreibt nach Verlusten im Vorjahr auch wieder schwarzen Zahlen.

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