Heizölpreise fallen scheinbar unaufhaltsam | Heizöl-News vom

um 08:30 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die Heizölpreise befinden sich scheinbar in einem unaufhaltsamen Sinkflug. Von Tag zu Tag werden immer neue Rekord-Tiefststände erreicht. Um historisch so niedrige Heizölpreise wie heute zu finden muss man nun bereits bis zum Anfang des Jahres 2005 zurückblicken. Denn die Heizölpreise sind zum Wochenstart um weitere 1,9 Cent/Liter gefallen und liegen aktuell im bundesweiten Durchschnitt bei knapp 45,3 Cent/Liter. Auch regional waren wieder in allen Bundesländern teilweise erhebliche Preisrückgänge zu verzeichnen. Am wenigsten gaben die Heizölpreise mit 0,7 bis 0,9 ct/l in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach. Mit 3,7 Cent/Liter verzeichneten die tanke-günstig Partnerhändler in Nordrhein-Westfalen einen enormen Preisrückgang, aber auch in Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz waren kräftige Preisnachlässe in Höhe von 1,8 bis 2,3 ct/l feststellbar. Bedingt durch den massiven Rückgang stechen heute besonders die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen ins Auge. Hier können Verbraucher aktuell 2.000 Liter schwefelarmes Heizöl für sensationelle 860,- €uro inklusive Steuern und aller weiteren Kosten bestellen.

Entwicklungen am Ölmarkt

Auch zum Start der neuen Handelswoche haben die Ölpreise ihre Talfahrt weiter fortgesetzt. Nachdem am Freitag bereits neue mehrjährige Tiefstände erreicht wurden, gaben die Ölnotierungen auch am heutigen Montagmorgen weiter nach. Besonders die europäische Leitsorte BRENT ging mit 1,9 $/b nochmal kräftig zurück und stand am Montagmorgen mit 37,7 Dollar/Barrel auf dem tiefsten Stand seit Ende 2008. Auch wenn viele Händler händeringend nach preistreibenden Impulsen suchen, bleibt die Nachrichtenlage weiterhin bärisch und an der Lage des Weltölmarktes ändert sich nichts. Als Folge des Kampfes um Marktanteile auf dem Ölmarkt und der sich schwach entwickelnden globalen Konjunktur, bleibt das Angebot weiterhin deutlich über der Nachfrage.

Ebenfalls interessant war der historische Ausgang der Weltklimakonferenz in Paris. Es wurde beschlossen, dass die Weltgemeinschaft bis 2070 aus den fossilen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas aussteigen soll. Im Gegensatz zur Stromwirtschaft bedeutet diese Entscheidung für die heimischen Ölheizer jedoch vorerst wohl keinen radikalen Umbruch. Denn in Deutschland ist die Stromerzeugung der Hauptverursacher für klimaschädliche Emissionen, so dass als erstes der Kohleausstieg angegangen werden muss. Danach steht vermutlich der Verkehrssektor auf der Agenda, als zweitgrößte Verursacher von CO2-Emissionen. Für den Wärmemarkt wird danach wohl ein besonderes Konzept benötigt, denn wenn man sich von Erdöl und Erdgas verabschieden will, dann benötigen rund 85% aller deutschen Haushalte in den kommenden 50 Jahren eine neue Heizungsanlage. Für den weltweiten Rohölmarkt könnte der Ausgang der Weltklimakonferenz vielleicht auch neue langfristige Impulse bringen. Denn es gibt bei dem jetzigen weltweiten Ölkonsum nachweislich mehr Ölreserven als in den nächsten 50 Jahren gebraucht wird. Rechnet man dann noch einen sinkenden Verbrauch aufgrund von neuen alternativen Energiequellen mit ein, so stellt sich für die Förderländer doch die Frage ob sie ihre Ölreserven in den nächsten Jahrzehnten noch verkaufen werden können. Diese Überlegung wird nicht dazu führen, dass wir nicht wieder steigende Ölpreise sehen werden, aber die langfristige Perspektive der Ölförderländer hat sich durch die Beschlüsse von Paris wohl einschneidend verändert.

Am Devisenmarkt rückt die wohl nahende Leitzinsanhebung in den USA in den Fokus. Noch halten sich die Händler zurück, denn erst am Mittwoch steht die offizielle Entscheidung der FED an. Danach ist es jedoch wahrscheinlich, dass Kapital in die USA fließen die Öl-Währung Dollar nach oben gehandelt wird. Wie stark diese Entwicklung sein wird, ist allerdings offen, da die FED vermutlich nur kleinere Schritte gehen wird um die Märkte nicht zu überfordern und Aktien als Geldanlage weiterhin attraktiv zu machen. Daher könnte am Mittwoch vorerst nur eine kleine Zinsanhebung beschlossen werden.

Aussicht und Empfehlungen

Aktuell ist die Zeit für Schnäppchenjäger mit guten Nerven gekommen. Wir ziehen unseren Hut vor allen Verbrauchern, die selbst bei den niedrigsten Heizölpreisen der letzten Jahre weiter mutig auf einen Preisrückgang gesetzt haben. Wir sehen weiterhin die Gefahr, dass die Ölpreise bald zu einer kräftigen Erholung ansetzen könnten. Da sich der Preissturz bei Heizöl in den letzten Tagen jedoch so unglaublich stabil gezeigt hat, muss auch das heutige 11-Jahres-Tief noch nicht das Ende des Preisverfalls sein. Wir wagen an dieser Stelle vorerst keine Prognose, wollen aber zumindest darauf hinweisen, dass die US-Notenbank FED am Mittwoch wohl die US-Zinswende bekannt geben wird, was den €uro unter Druck setzen und somit die Heizölpreise steigen lassen könnte. Man sollte daher die Entwicklungen eng verfolgen um den besten Kaufzeitpunkt der vergangenen knapp elf Jahre nicht zu verpassen.

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