Heizölpreise gaben kräftig nach | Heizöl-News vom
um 09:05 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Nachdem gestern bekannt wurde, dass die US-Ölproduktion in der vergangenen Woche erneut gestiegen war, brachen die Ölpreise ein und zogen somit auch die Heizölpreise auf den heutigen Donnerstag mit nach unten. Im bundesweiten Durchschnitt war somit ein kräftiger Rückgang der Heizölpreise um knapp 1,1 Cent/Liter feststellbar. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl liegt daher mit aktuell 59,12 €uro/100 Liter zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder unter der Marke von 60 Cent/Liter.
Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich heute erneut ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisrückgängen in allen Bundesländern. Bei den tanke-günstig Partnerhändlern entfielen die kräftigsten Preisnachlässe in Höhe von 1,3 bis 1,6 Cent/Liter auf Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit 0,5 bis 0,8 Cent/Liter gaben die Heizölpreise hingegen am geringsten in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland nach.
Aussicht und Empfehlungen
Kurzfristig betrachtet sollten Verbraucher bei den aktuell fallenden Heizölpreisen vorerst noch abwarten ob die Preise nicht noch weiter nachgeben. Sobald die Talsohle jedoch erreicht ist, scheint es derzeit sinnvoller zu sein eine Heizölbestellung nicht bis in den Herbst oder Winter aufzuschieben. Denn auch wenn es am hoch spekulativen Ölmarkt fast nie eine 100-prozentige Sicherheit gibt, verdichtet sich aktuell ein Bild, das auf längere Sicht für steigende Heizölpreise spricht.
Zwar halten einige Faktoren, wie der Ausbau der US-Schieferölförderung oder die hohen Öllagerbestände, die Ölpreise auch weiterhin unter Druck, dennoch würde eine Verlängerung der OPEC-Förderkürzung wohl stärker ins Gewicht fallen und könnte die immer noch auf niedrigem Preislevel befindlichen Ölpreise in den kommenden Monaten tendenziell steigen lassen.
Verbraucher sollten daher bei einer Kaufentscheidung zurzeit die Option einer anhaltenden Erholung der Ölpreise berücksichtigen. Auf Jahressicht gesehen kann es sich daher aktuell lohnen zumindest eine Teilmenge zu bestellen.
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Die Ölpreise verzeichneten am gestrigen Handelstag zunächst Gewinne, drehten dann jedoch nach Bekanntgabe der US-Ölproduktion und der Öllagerdaten kräftig ins Minus. Insgesamt gab die Nordsee-Ölsorte BRENT um weitere 1,4 $/b nach und notierte somit am Donnerstagmorgen bei 53,3 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI fiel sogar um knapp 1,6 $/b nach und wurde am Morgen mit 50,7 Dollar/Barrel nur noch knapp über der 50-Dollar-Marke gehandelt, von der sich WTI zuletzt doch recht deutlich absetzen konnte.
Wie an fast jedem Mittwoch standen auch gestern wieder die allwöchentlichen Daten vom US-Ölmarkt im Fokus der Börsenhändler. Bei der Interpretation der Daten kam es allerdings zu einer kleinen Überraschung. Obwohl die gesamten US-Öllagerbestände um weitere 1,4 Mio. Barrel gesunken waren wurde der gleichzeitig gemeldete Anstieg der US-Ölproduktion in Höhe von 0,2 Prozent sehr viel stärker gewertet. In der Folge stützen die Daten vom US-Ölmarkt die Ölpreise somit nicht sondern sorgten für einen kräftigen Rückgang.
Laut dem Department of Energy (DOE) war bei den US-Rohöllagern in der vergangenen Woche ein Abbau von 1,1 Mio. Barrel zu verzeichnen und die Lagerbestände der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) gaben in Summe um 0,3 Mio. Barrel nach. Die gesamten US-Öllagerbestände befinden sich mit aktuell gut 918 Mio. Barrel zwar weiterhin auf einem hohen Level, dennoch lässt sich mittlerweile eine fallende Tendenz bei den amerikanischen Öllagern erkennen, denn seit Anfang Februar sind diese um 29 Mio. Barrel bzw. gut drei Prozent gesunken.
Wie sehr der Weltölmarkte derzeit überversorgt ist zeigt sich aktuell auch daran, dass die dramatische Lage und eskalierende Gewalt im ölreichsten Land der Welt nur eine Randnotiz im Handel ist. Natürlich gehört Venezuela aktuell nicht zu den größten Förderländern der Welt, dennoch gab es auch schon Zeiten am Ölmarkt, in denen politische Unsicherheiten in ölreichen Ländern die Preise nach oben haben schnellen lassen.
Aktuell bleibt die entscheidende Frage für die weitere Entwicklung der Ölpreise, ob die OPEC ihre zunächst nur bis Juli beschlossene Förderobergrenze in die zweite Jahreshälfte verlängern wird. Auf der einen Seite konnten die Ziele, die das Ölkartell mit der Förderkürzung angestrebt hatte, bisher nicht erreichen werden, was für eine Verlängerung sprechen würde.
Andererseits ist eine Verlängerung der Förderobergrenze nur mit Saudi-Arabien umsetzbar und hier sieht man kritisch, dass von der Angebotsverknappung bisher vor allem die US-Schieferölförderung profitiert zu haben scheint. Zudem könnte eine Verlängerung der Förderkürzung zur Stärkung des Irans, dem regionalen, politischen Erzrivalen der Saudis führen. Eine Entscheidung zur Verlängerung der Förderobergrenze wird das Ölkartell vermutlich auf dem nächsten regulären OPEC-Meeting Ende Mai treffen.
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