Heizölpreise gaben um weitere 0,5 Cent/Liter nach | Heizöl-News vom

um 15:13 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Entgegen den Vorgaben vom Rohölmarkt haben die Heizölpreise auf den heutigen Dienstag erneut nachgegeben. Im bundesweiten Durchschnitt war ein Rückgang in Höhe von 0,5 Cent/Liter feststellbar, so dass die Heizölpreise aktuell auf 54,00 €uro pro 100 Liter Heizöl gefallen sind. Auch bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreis-Entwicklung waren heute überwiegend Preisrückgänge zu verzeichnen. Lediglich in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland kletterten die Heizölpreise um 0,1 bis gut 0,3 Cent/Liter. In allen anderen Bundesländern gaben die Heizölpreise weiter nach, die deutlichsten Preisnachlässe entfielen dabei mit 1,0 bis 1,1 Cent/Liter auf Brandenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen.

Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreis reagieren, vor dem am Mittwoch anstehenden Abschluss-Meeting der OPEC, empfindlich auf jede Meldung die eine Einigung wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher macht. Gestern drehten die Ölpreise zunächst spürbar ins Plus, weil optimistische Aussagen des irakischen Ölminister die Erwartungen der Händler hatten steigen lassen, dass es zu einer gemeinsamen Förderreduzierung der OPEC kommen wird. Heute Morgen gaben die Ölpreise jedoch schon wieder nach, weil es bei einem wichtigen vorbereitenden Treffen vor dem morgigen Abschlussmeeting nicht gelungen war eine Einigung zu erzielen. Zudem wurde bereits am Montag ein geplantes Treffen mit Vertretern, die nicht der Opec angehören, mit der Begründung abgesagt, dass bisher noch keine Einigung innerhalb des Ölkartells zustande gekommen ist.

Insgesamt legten die beiden Rohölleitsorten BRENT und WTI auf den heutigen Dienstag um rund 0,9 $/b zu. Die Nordsee-Ölsorte BRENT notierte somit am Dienstagmorgen bei 47,7 Dollar/Barrel und die US-Ölsorte WTI wurde bei 46,6 Dollar/Barrel gehandelt. Am Devisenmarkt fiel der €uro gegen den Dollar gestern wieder in die Nähe seines 13-Jahrestiefs zurück, nachdem er sich in den letzten zwei Handelstagen etwas hatte erholen können. Zurzeit wird der €uro durch das anstehende Referendum in Italien unter Druck gesetzt, weil nach Brexit und Trump-Sieg auch in Italien ein überraschender Sieg von europakritischen Kräften möglich sein könnte.

Am Ölmarkt sah es in der vergangenen Woche so aus, als ob sich die OPEC trotz aller internen Streitigkeiten auf eine gemeinsame Linie verständigen könnte. Nun zeigen sich aber doch noch größere Differenzen bei der Festlegung der Umsetzung der um Grundsatz bereits beschlossenen Förderkürzung des Ölkartells. Zumindest stellte Saudi-Arabien, die Nummer eins der OPEC, eine Förderkürzung zuletzt grundsätzlich in Frage. Ob diese Aussage jedoch tatsächlich eine Rolle rückwärts in den Verhandlungen darstellt oder ob Saudi-Arabien lediglich seine Verhandlungsposition vor dem am Mittwoch anstehenden Abschlussmeeting stärken wollte, bleibt bisher offen.

Klar ist, dass Saudi-Arabien wohl am wenigsten auf eine Förderkürzung angewiesen ist, weil das Königreich mit die niedrigsten Förderkosten und die größten Kapitalreserven hat um sich am überversorgten Ölmarkt durchsetzen zu können. Wenn die Saudis nun den Großteil der Förderreduzierung übernehmen müssten, dann wäre dies wohl kein guter Deal für den OPEC-Leader. Erst recht nicht, wenn der politische Erzrivale Iran eine Sonderregelung erhält und seine Ölförderung zunächst noch weiter steigern dürfte. Außerdem haben die Saudis wohl kein Interesse an einer Widerbelebung des Schieferöl-Booms in den USA, denn um diesen einzudämmen, hatte das Land vor gut zwei Jahren die Ölschwemme mit ausgelöst.

Auf der anderen Seite haben sich die teils zerstrittenen OPEC-Mitglieder in den vergangenen Wochen angenähert und wohl eine gemeinsame Basis für Verhandlungen gefunden. Nun ist der Ausgang des OPEC-Meetings allerdings wieder vollkommen offen und somit bleibt es mindestens bis zum Mittwochabend spannend, wie der nächste stärkere Impuls für die Ölpreise ausfallen wird. Im Falle einer Einigung wird es zudem spannend bleiben, denn eine tatsächliche Umsetzung würden beschlossene Förderquoten nicht zwangsläufig garantieren.

Aussicht und Empfehlungen

Die Preisentwicklung der kommenden Tage und Wochen ist wieder vollkommen offen. Sollte die OPEC bei der Umsetzung der beschlossenen Förderkürzung scheitern, so hätten die seit Mitte November gestiegenen Ölpreise wieder Spielraum nach unten. Gelingt es dem Ölkartell jedoch sich auf eine gemeinsame Förderobergrenze zu einigen, an die sich alle Mitgliedsländer halten, könnte sich das Angebots-Nachfrage-Verhältnis im kommenden Jahr ausgleichen. Auf längere Sicht gesehen weisen die Ölpreise jedoch eine leicht steigende Preistendenz auf, so dass eine Bestellung noch in diesem Jahr voraussichtlich sinnvoller ist als bis zum nächsten Jahr zu warten.

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