Heizölpreise im freien Fall | Heizöl-News vom
um 08:30 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Die Superlative sind ausgereizt. Was sich zurzeit am Heizölmarkt abspielt war noch vor einem Jahr kaum vorstellbar. So haben die bereits auf einem Langzeittief befindlichen Heizölpreise am heutigen Dienstag nochmal einen kräftigen Satz nach unten gemacht und stehen somit aktuell auf dem tiefsten Stand seit 6 Jahren und 7 Monaten. Im bundesweiten Durchschnitt fielen die Heizölpreise erneut um 1,2 ct/l auf nunmehr 48,99 Cent je Liter. Auch regional fielen die Heizölpreise flächendeckend in allen Bundesländern. Die deutlichsten Preisrückgänge waren mit 1,9 bis 2,4 Cent/Liter in Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland feststellbar. Besonders ins Auge stechen heute die Heizölpreise in Nordrhein-Westfalen, denn hier liegen die Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler aktuell bei unglaublichen 47,5 Cent/Liter, so dass bei einer Bestellmenge von 2.000 Litern schwefelarmen Heizöl lediglich Kosten in Höhe von rund 950,- €uro inklusive MwSt. und aller weiteren Kosten entstehen.
Entwicklungen am Ölmarkt
Die Ölpreise haben am gestrigen Handelstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Die europäische Rohöl-Leitsorte Brent gab um weitere 1,8 $/b nach und wurde somit am Dienstagmorgen bei 41 Dollar/Barrel gehandelt. Aktuell bewegt sich BRENT auf die 40-Dollar-Marke zu und könnte diese noch in diesem Jahr unterbieten. Denn der Ölmarkt ist im Wandel. Niedrigpreis-Szenarien, für die man vor einem Jahr noch schallend ausgelacht worden wäre, werden heute Realität. Und auch in den Ölförderländern spricht man nach dem jüngsten OPEC-Meeting nicht mehr von einer Krise sondern von der neuen Realität am Ölmarkt.
Neben der weiterhin stabilen US-Schieferölförderung ist wohl die gravierendste Veränderung, dass die OPEC ihrem ursprünglichen Sinn nicht mehr nachkommt, denn im Kartell herrscht Uneinigkeit und der Schwerpunkt liegt seit langem nicht mehr auf der Durchsetzung von auskömmlichen Ölpreisen für alle Mitgliedstaaten. Im Gegenteil findet zurzeit sogar ein Verdrängungskampf unter den einzelnen OPEC-Mitgliedern statt und nicht nur ein Kampf um Marktanteile gegen die US-Schieferölförderung. Dementsprechend fördert und verkauft jedes Förderland innerhalb und außerhalb der OPEC so viel Öl wie es loswerden kann. So wird auch der Iran, unabhängig von der Entscheidung der OPEC, seine Ölexporte steigern, sobald es zur Aufhebung der Sanktionen des Westens kommt und somit die derzeitige Ölschwemme noch ausweiten. Neben der Sinnhaftigkeit der OPEC verabschiedet sich der Ölmarkt auch von dem Gedanken, dass das Ende des Ölzeitalters aufgrund von versiegenden Quellen kommen wird. Vielmehr gehen die meisten Analysten derzeit davon aus, dass der Aus- und Umbau auf neue regenerative Energiequellen immer weiter voranschreitet und somit Öl nicht mehr benötigt wird, bevor der letzte Tropfen aus der Erde geholt wurde.
Als ölimport-abhängiges Land profitiert Deutschland von dem „neuen“ Ölmarkt. Allerdings birgt der niedrige Ölpreis längerfristig auch wirtschaftliche und politische Risiken. So stellen laut dem Internationalen Währungsfonds (IWF) die drastisch gesunkenen Rohstoffpreise eines der größten Risiken für die Weltkonjunktur dar, weil die niedrigen Ölpreisen global gesehen mehr Verlierer als Gewinner hervorbringen. Zudem warnt die Internationale Energieagentur (IEA) davor, dass aufgrund des niedrigen Ölpreises notwendige Investitionen in die Ölförderung ausbleiben würden, was langfristig zu stark steigenden Ölpreisen und einer wachsenden Abhängigkeit von Ölproduzenten aus dem Nahen Osten führen könnte.
Aussicht und Empfehlungen
Wer zurzeit Heizöl benötigt, der kann sich aktuell über die niedrigsten Heizölpreise seit über sechseinhalb Jahren freuen. Undenkbar ist zurzeit allerdings nichts mehr. Und da sich die Heizölpreise zurzeit in einem stabilen Abwärtstrend befinden, können Verbraucher zurzeit auch ohne allzu großes Risiko auf weiter fallende Heizölpreise spekulieren. Allerdings sollte man die Entwicklungen am Öl- und Devisenmarkt eng verfolgen, wenn man den besten Kaufzeitpunkt der vergangenen Jahre nicht verpassen will. Denn bei den aktuell extrem niedrigen Ölpreisen besteht auch bei gedrückter Stimmung am Markt immer ein gewisses Risiko für eine sprunghafte Gegenbewegung. Zudem sollte man den Devisenmarkt bzw. die Aussagen der FED zur US-Zinswende im Auge halten.
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