Heizölpreise kletterten um weitere 0,9 Cent/Liter | Heizöl-News vom

um 13:45 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Auch auf den heutigen Donnerstag kam es leider nicht zu der von vielen Analysten erwarteten Preiskorrektur am Ölmarkt. Im Gegenteil legten die Ölpreise weiter zu und zogen die Heizölpreise dementsprechend kräftig mit nach oben. Im bundesweiten Durchschnitt war daher ein Anstieg der Heizölpreise um 0,9 Cent/Liter zu verzeichnen. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit aktuell 52,05 €uro pro 100 Liter. Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich heute ein einheitliches Bild mit flächendeckenden Preisanstiegen in allen Bundesländern. Am geringsten kletterten die Heizölpreise mit knapp 0,7 Cent/Lier in Bayern. Die kräftigsten Preisanstiege waren hingegen mit 1,1 bis 1,3 Cent/Liter in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen und Thüringen feststellbar.

Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölnotierungen gestern zunächst mit leichten Abschlägen in den Handelstag starteten, sorgten die wöchentlichen Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Nachmittag für einen erneuten Preisaufschwung. So meldete das DOE einen Rückgang der gesamten US-Öllager in Höhe von 3,3 Mio. Barrel, nachdem es gestern noch nach einem leichten Abbau oder sogar einem geringen Anstieg der amerikanischen Öllager ausgesehen hatte. Dabei waren die Rohölbestände in den USA um 2,5 Mio. Barrel auf 521,1 Mio. Barrel gesunken. Gleichzeitig sanken die Bestände der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) in Summe um 0,8 Mio. Barrel, blieben damit aber weiterhin oberhalb der für die Jahreszeit üblichen Spanne.

Befeuert durch den überraschend deutlichen Rückgang der US-Öllager, setzte sich der zuletzt stark spekulationsgetriebene Anstieg der Rohölpreise weiter fort. In der Folge hat die europäische Ölsorte BRENT am Donnerstagvormittag zum ersten Mal seit Anfang Juli wieder die 50-Dollar-Marke übersprungen, nachdem sie um gut 1,2 Dollar/Barrel gestiegen war. Die US-Ölsorte WTI legte auf den heutigen Donnerstag um weitere 0,9 $/b zu und wurde am Vormittag bei 47,1 Dollar/Barrel gehandelt. Insgesamt sind die Ölpreise nun seit Anfang August um rund 20 Prozent gestiegen.

Obwohl kaum ein Analyst tatsächlich eine Einigung der OPEC-Mitglieder und anderer wichtiger Ölförderländer erwartet und der Tenor zumeist in Richtung „ein gut durchschaubarer Versuch die Ölpreise mit nichts mehr als Luft zu stabilisieren“ geht, lassen sich Börsenhändler gerne auf das Spiel ein und treiben die Ölpreise nach oben. Viele Marktbeobachter halten den aktuellen, stark spekulationsgetriebenen Ölpreisanstieg daher für übertrieben und erwarteten in den kommenden Tagen eine Preiskorrektur nach unten. So wiesen auch die gestern von der US-Regierung veröffentlichten Zahlen, neben den preisstützenden Öllagerdaten auch einen Anstieg der US-Ölproduktion um 1,8 Prozent auf 8,60 Millionen Barrel aus. Zudem meldete die Nachrichtenagentur Reuters, dass Saudi-Arabien seine Ölförderung im August auf ein neues Rekordhoch von bis zu 10,9 Mio. Barrel/Tag steigern könnte, nachdem der OPEC-Leader seine Ölproduktion bereits im Juli ausgeweitet hatte. Auch der Irak und Iran werden ihre Ölförderung im August wohl weiter ausbauen. Selbst wenn es im September zu einer Förderbegrenzung kommen würde, so wäre der Weltölmarkt weiterhin überversorgt.

Aussicht und Empfehlungen

Nach den kräftigen Preisanstiegen der letzten Tage hätten die Rohölpreise nun wieder Luft nach unten. Zumindest ist der Weltölmarkt weiterhin überversorgt, was die Preise unter Druck setzen sollte, wenn sich der Ölmarkt von den finanzmarktgetriebenen Impulsen entkoppeln kann. Sollten sich Börsenhändler jedoch nicht auf die preisdrückenden Fundamentaldaten besinnen, so kann auch ein erneuter Anstieg nicht ausgeschlossen werden.

Mit aktuell deutlich über 50 Cent/Liter befinden sich die Heizölpreise auf einem recht hohen Stand. Allerdings konnte für das dritte Quartal 2016 ein Heizölpreis erwartet werden, der um die 50-Cent-Marke herum pendelt mit Ausbrüchen von bis zu 10 Prozent nach oben, aber auch nach unten. Ein Großteil der Analysten rechnet im vierten Quartal mit Heizölpreisen, die in Richtung 60 Cent/Liter laufen werden. Folgt man dieser Erwartung, so kann der aktuelle Kaufzeitpunkt noch als gut eingestuft werden. Risikofreudigere Heizölverbraucher können in den kommenden Wochen jedoch auch auf die Ausbildung eines neuen Preistals in Richtung 45 Cent/Liter spekulieren.

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