Heizölpreise legten um weitere 0,9 Cent/Liter zu | Heizöl-News vom

um 08:30 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Trotz besserer Vorgaben vom Rohölmarkt sind die Heizölpreise auf den heutigen Dienstag im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,9 Cent/Liter gestiegen. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit bei den tanke-günstig Partnerhändlern im Mittel aktuell 59,66 €uro pro 100 Liter Heizöl, was gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit rund 17 Monaten ist.

Bei der regionalen Entwicklung der Heizölpreise zeigte sich heute ein differenziertes Bild mit teils deutlichen Preisrückgänge und noch deutlicheren Preisanstiegen. So legten die Heizölpreise in Brandenburg, Berlin und Bayern mit 2,3 bis 2,6 Cent/Liter kräftig zu während sie in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein um spürbare 1,0 Cent/Liter zurückgingen.

Aussicht und Empfehlungen

Neben der insgesamt besseren Stimmung an den Aktienmärkten, sorgte der Schulterschluss zwischen OPEC und wichtigen Förderländern außerhalb der OPEC dafür, dass die Ölpreise zum Wochenstart kräftig anzogen. Gestern setzte dann eine Gegenbewegung ein und am Markt wurden wieder die Stimmen der Skeptiker lauter, die an einer tatsächlichen Umsetzung des OPEC-Beschlusses zweifeln. Klar ist, dass die OPEC ihren Worten in den kommenden Wochen und Monaten auch eindeutige Taten folgen lassen muss, um die Ölpreise auf einem höheren Preislevel zu halten. Sollte dies dem Ölkartell gelingen, so könnte die Überversorgung des Weltölmarktes im kommenden Jahr ein Ende finden und die Ölpreise werden weiter steigen. Es besteht daher ein nicht unerhebliches Risiko, dass eine Heizöl-Bestellung im kommenden Jahr deutlich teurer werden könnte als noch in diesem Jahr.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise gestern zeitweise auf den höchsten Stand seit Sommer 2015 geklettert waren, gaben sie bereits im weiteren Handelsverlauf einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Auch am heutigen Dienstagmorgen setzte sich die Gegenbewegung weiter fort, so dass die die Nordsee-Ölsorte BRENT insgesamt um rund 1,1 $/b nachgab und am Dienstagmorgen bei 55,7 Dollar/Barrel notierte. Die US-Ölsorte WTI sank um gut 1,3 $/b und wurde dementsprechend am Dienstagmorgen bei 52,8 Dollar/Barrel gehandelt.

Am Wochenende war es der OPEC gelungen weitere Ölförderländer davon zu überzeugen sich an der kürzlich beschlossenen Förderreduzierung des Ölkartells zu beteiligen. Neben der wichtigsten Nicht-OPEC-Ölfördernation Russland werden nun zwölf weitere Länder ihre Ölförderung in den kommenden Monaten drosseln. Insgesamt haben sich nun 20 Ölförderländer zusammengeschlossen, die im Laufe des ersten Halbjahres 2017 in Summe rund 1,8 Mio. Barrel Rohöl pro Tag weniger auf den Weltölmarkt bringen wollen. Das gemeinsame Vorgehen der OPEC mit wichtigen Nicht-OPEC Förderländern weist auf eine große Kooperationsbereitschaft aller Ölfördernationen hin, die durch den Ölpreisverfall der letzten Jahre alle unter massiven Druck geraten sind. Dass jedoch weitere Nicht-OPEC-Ölförderländern an der Förderkürzung beteiligt werden mussten, zeigt andererseits auch, dass das Ölkartell alleine nicht mehr so viel Markteinfluss hat wie noch im vergangenen Jahrzehnt.

Obwohl die OPEC in den letzten Monaten eine überraschende Handlungsfähigkeit gezeigt hat, bleiben viele Marktbeobachter skeptisch und erwarten, dass sich die Förderländer nicht an die beschlossene Förderkürzung halten werden. Beispiele für ein solches nachträgliches Scheitern sind in der jüngeren Vergangenheit zu finden. Außerdem gibt es für einige Förderländer Ausnahmeregelungen, so dass diese ihre Produktion weiter erhöhen dürfen. Und wenn die Ölpreise zu stark anziehen könnte der zuletzt ins Stocken geratene Schieferöl-Boom in den USA wieder an Fahrt aufnehmen. Zumindest steigt aktuell bereits die Investitionsbereitschaft in die US-Ölförderindustrie, was seit Wochen zu einer Erhöhung der Anzahl von aktiven Ölbohranlagen auf nunmehr 498 Oil Rigs geführt hat.

Zurück