Heizölpreise legten weiter zu | Heizöl-News vom

um 15:36 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Nachdem massiven Preissprung von gestern, haben die Heizölpreise auch zum Wochenausklang weiter zugelegt. Im Vergleich zu den erneut kräftig gestiegen Rohölpreisen fiel der heutige Anstieg der Heizölpreise mit 0,2 Cent/Liter allerdings sehr gering aus. Mit 57,07 €uro pro 100 Liter Heizöl stehen die Heizölpreise im bundesweiten Durchschnitt denoch auf einem neuen Jahreshoch.

Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreis-Entwicklung zeigte sich heute ein überraschend uneinheitliches Bild mit Preisrückgängen in zehn Bundesländern. Dementsprechend waren lediglich in sechs Bundesländern weitere Preisansteige zu verzeichnen. Die deutlichsten Preisanstiege entfielen mit 1,1 Cent/Liter auf Bayern, wo die Heizölpreise jedoch gestern am wenigsten angezogen waren. Die kräftigsten Preisnachlässe waren heute mit gut 0,8 Cent/Liter Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und dem Saarland zu verzeichnen.

Entwicklungen am Ölmarkt

Aufgrund der von der OPEC beschlossenen Förderreduzierung haben die Ölpreise ihren aktuellen Höhenflug auch am gestrigen Handelstag weiter fortgesetzt. Dabei legte die US-Ölsorte WTI mit nur 1,0 $/b erstaunlich wenig zu und notierte am Freitagmorgen mit 50,9 Dollar/Barrel auch nur knapp über ihrem Jahreshoch von vor sechs Wochen. Die Nordsee-Ölsorte BRENT kletterte hingegen um weitere 3,1 $/b und wurde am Freitagmorgen mit 53,5 Dollar/Barrel auf dem höchsten Stand seit über 15 Monaten gehandelt. Alleine in den letzten zwei Tagen sind die Ölpreise um rund zwölf Prozent gestiegen und auf Wochensicht betrachtet wird vom stärksten Anstieg des laufenden Jahres gesprochen.

Auch wenn der Praxistest noch aussteht, so hat sich die OPEC in dieser Woche bei der Ölminister-Konferenz auf höchster Ebene auf eine Förderreduzierung verständigt. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2008 haben sich die teilweise zerstrittenen Mitglieder des Ölkartells somit auf eine gemeinsame Linie verständigt und beschlossen in den kommenden sechs Monaten 1,2 Mio. Barrel pro Tag weniger zu produzieren. Die neue tägliche Förderobergrenze des gesamten Ölkartells soll demnach bei 32,5 Millionen Barrel liegen. Durch diesen Schritt will die OPEC das Angebot auf dem Weltölmarkt verknappen und somit die Ölpreise auf ein höheres Preislevel heben.

Der Verfall der Ölpreise hat offensichtlich dazu geführt, dass sich die teils zerstrittenen OPEC-Mitglieder in den vergangenen Wochen angenähert und eine gemeinsame Basis für Verhandlungen gefunden haben. Da zudem auch noch Russland, eines der wichtigsten Ölförderländer der Welt, das jedoch nicht zur OPEC gehört, zugesagt hat seine Ölförderung ebenfalls um rund 0,3 Mio. Barrel pro Tag zu reduzieren, wurde die Bedeutung des beschlossenen Markteingriffes noch erhöht.

Wenn die OPEC die beschossene Förderreduzierung nun durchführt und die Ölpreise weiter anziehen sollten, werden sich die Blicke der Anleger wieder vermehrt in Richtung USA bewegen. Denn es wird spannend zu beobachten sein, ob der Preisanstieg ausreichen wird um eine Wiederbelebung des Schieferöl-Booms in den USA auszulösen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Ölpreise zwischen 50 und 60 Dollar/Barrel für viele Fracking-Firmen ausreichen könnte um die Produktion wieder hochzufahren. Erst recht unter einem Präsidenten Trump, der die heimische Energiegewinnung streng nach dem Motto „America first“ unterstützen will, könnte die seit Monaten in den Startlöchern stehende Fracking-Branche eine neuerlichen Boom erleben.

Aussicht und Empfehlungen

In den vergangen zwei Tagen haben viele Heizöl-Verbraucher das immer noch relativ günstige Preislevel für eine Bestellung genutzt, bevor die Heizölpreise weiter anziehen. Genau das muss in den kommenden Wochen und Monaten befürchtet werden. So könnte der jüngste OPEC-Beschluss eine nachhaltige Wende für das Angebots-Nachfrage-Verhältnis auf dem Weltölmarkt einleiten.

Viele Analysten gehen daher zurzeit davon aus, dass die Ölpreise bis zum Jahresende auf 55 bis 60 Dollar/Barrel anziehen und dieses Preisniveau dann auch halten werden. Obwohl die Heizölpreise einen Sprung nach oben gemacht haben, muss der Kaufzeitpunkt somit immer noch als gut betrachtet werden, denn bei der derzeitigen Marktlage sollten sich Verbraucher auf tendenziell weiter steigende Heizölpreise einstellen.

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