Heizölpreise stehen kurz vor Jahrestief | Heizöl-News vom

um 08:18 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

In der ersten Juni-Woche sind die Heizölpreise im bundesweiten Durchschnitt um kräftige 2,2 Cent/Liter bzw. rund vier Prozent gefallen. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit am heutigen Dienstag bei den tanke-günstig Partnerhändlern im Mittel 53,52 €uro/100 Liter. Damit stehen die Heizölpreise kurz vor einem neuen Jahrestief.

Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise zeigte sich in der ersten Juni-Woche ein recht einheitliches Bild mit Preisrückgängen in allen Bundesländern. Die geringsten Preisnachlässe waren dabei in Höhe von 1,6 bis 1,7 Cent/Liter in Sachsen und Thüringen feststellbar. Am deutlichsten gaben die Heizölpreise mit 2,4 bis 2,6 Cent/Liter in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen nach.

 

Aussicht und Empfehlungen

Genau wie der Mai ist auch der Juni verbraucherfreundlich gestartet. Etwas überraschend brachen die Heizölpreise in den vergangenen zwei Wochen erneut ein, nachdem sie sich im Mai-Verlauf zunächst von ihrem Jahrestief nach oben gearbeitet hatten. Mit 53,5 Cent/Liter stehen die Heizölpreise daher aktuell kurz vor einem neuen Jahrestief.

Nach dem OPEC-Beschluss zur Beibehaltung der Förderobergrenze sah es zunächst so aus könnte der Preiseinbruch lediglich eine übertriebene, erste Reaktion an den Börsen sein, weil Händler im Vorfeld darauf spekuliert hatten, dass die OPEC ihre Förderkürzung noch ausweiten würde.

Auch weil US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen bekanntgegeben hatte, sieht es aktuell jedoch danach aus, dass die Ölpreise wieder nachhaltig unter Druck geraten sind. Da der €uro zudem stark gegen die Ölwährung Dollar notiert, lohnt es sich für kaufinteressierte Heizölverbraucher zurzeit auf ein neues Preistief zu spekulieren und die kommenden Entwicklungen am Öl- und Devisenmarkt weiter zu verfolgen.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem die Ölpreise durch den Beschluss der OPEC, das seit Januar geltende Produktionslimit bis März 2018 zu verlängern, Ende Mai nicht gestützt werden konnten, gaben sie auch in der ersten Juni-Woche weiter nach. Dabei fiel die Nordsee-Ölsorte BRENT vor dem langen Pfingst-Wochenende erstmals wieder unter die 50-Dollar-Marke und auch die US-Ölsorte WTI ging spürbar zurück. Am heutigen Dienstagmorgen notierte BRENT bei 49,3 $/b und WTI wurde bei 47,2 Dollar/Barrel gehandelt.

Zum Ende der vergangene Woche waren die Ölpreise durch die Ankündigung von US-Präsident Trump, dass sich die USA als größte Volkswirtschaft der Welt aus dem historischen Klimaschutzabkommen von Paris zurückziehen wird, unter Druck geraten. Laut Trump ist der Klimaschutz nicht im Interesse der USA, weshalb die US-Regierung sofort mit neuen Verhandlungen beginnen will. Ob bei möglichen Nachverhandlungen jedoch ein „big Deal“ für Trump herauskommen wird ist fraglich, denn die anderen beteiligten Industriestaaten wollen aktuell keine neuen Verhandlungen aufnehmen.

Für Trump war die Stärkung der amerikanischen Kohle-, Öl- und Gasindustrie ein wichtiges Anliegen, was er jetzt offensichtlich umzusetzen gedenkt. Analysten gehen daher davon aus, dass die Aufkündigung des Pariser Abkommens darauf hinweist, dass die US-Ölproduktion in den kommenden Monaten noch stärker steigen könnte als sie es bereits in den letzten Monaten getan hat. Ein staatlich angeschobener, neuer Boom der US-Schieferölindustrie würde das Angebot auf dem Weltölmarkt weiter erhöhen. Wie nachhaltig eine solche Angebotserhöhung bei sinkenden Ölpreisen und der bestehenden OPEC-Förderkürzung jedoch sein kann, müsste sich erst zeigen.

Allerdings kommen innerhalb der OPEC neue Schwierigkeiten auf. Das größte Förderland des Ölkartells Saudi-Arabien steht neben dem politischen Erzrivalen Iran nun auch mit einem zweiten OPEC-Mitglied in einer ernsten Auseinandersetzung. So haben unter Führung der Saudis die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Bahrain, Ägypten und Jemen alle diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen, weil der ölreiche Golfstatt nicht gegen Geldgeber der Terrororganisationen IS vorgehen soll.

Am Devisenmarkt konnte sich der €uro gegen die Ölwährung Dollar stabil auf einem 9-Monats-Hoch halten und stand am Dienstagmorgen bei 1,127 Dollar/€uro.

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