Heizölpreise überspringen Marke von 50 Cent/Liter | Heizöl-News vom
um 15:35 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Zum ersten Mal seit rund fünf Monaten sind die Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler, bei einer Bestellung von 2.000 Litern Heizöl, im bundesweiten Durchschnitt wieder über 50 Cent/Liter gestiegen. Durch den erneuten Anstieg um knapp 0,7 Cent/Liter sind die Heizölpreise aktuell auf 50,13 €uro pro 100 Liter Heizöl geklettert. Damit sind die Heizölpreise in den vergangenen 23 Tagen um massive 20 Prozent gestiegen und markierten heute dementsprechend wieder ein neues Jahreshoch.
Bei der regionalen Betrachtung liegen die Heizölpreise aktuell in neun Bundesländern über der Marke von 50 Cent/Liter und in sieben Bundesländern kann der Heizöltank noch unter dieser Marke befüllt werden. Dennoch waren heute in allen Bundesländern Preisansteige zu verzeichnen. Mit Abstand am kräftigsten legten die Heizölpreise mit 1,5 Cent/Liter in Bayern zu. Die geringsten Preisanstiege waren hingen mit gut 0,2 Cent/Liter in Baden-Württemberg und dem Saarland feststellbar.
Entwicklungen am Ölmarkt
Auf den heutigen Freitag setzten die Rohölpreise ihren derzeitigen Aufwärtstrend weiter fort. Dabei legte die Nordsee-Ölsorte BRENT um weitere 1,2 $/b zu und notierte am Freitagmorgen mit 48,1 Dollar/Barrel auf dem höchsten Stand seit knapp einem halben Jahr. Auch die US-Ölsorte WTI kletterte um weitere 0,9 $/b und stand am Morgen mit 46 Dollar/Barrel ebenfalls auf dem höchsten Niveau seit Anfang November 2015.
Die Preise am Ölmarkt werden zurzeit weiterhin stark von den Finanzmärkten beeinflusst und weniger durch neue, richtungsweisende Veränderungen am Ölmarkt. Zwar ist die Stimmung der Börsenhändler weiterhin optimistisch auf Preisanstiege ausgelegt, aber so langsam scheint sich der Markt zu überhitzen. So sind die Rohölpreise in den vergangenen elf Tagen um gut 16 Prozent gestiegen, ohne dass es auch nur eine wirklich marktbeeinflussende, preistreibende Nachricht gegeben hätte. Dieser Umstand legt für gewöhnlich eine bald anstehende Preiskorrektur nahe, aber sicher ist diese bei der aktuellen Stimmung an den Börsen nicht. Zwar könnte es vor dem Wochenende zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen einiger Händler kommen, aber das bedeutet nicht, dass sich der aktuell nach oben gerichtete Preistrend zum Start der kommenden Woche nicht weiter fortsetzen könnte.
Trotz dieser stark preistreibenden Impulse vom Finanzmarkt, bleibt die fundamentale Datenlage am Ölmarkt unverändert. Das Angebot an Rohöl liegt am Weltölmarkt weiterhin deutlich über der Nachfrage und es muss damit gerechnet werden, dass sich das Angebot weiter erhöhen wird. So planen die Ölförder-Schwergewichte Russland und Saudi-Arabien, nach dem Scheitern der Doha-Gespräche, eine Ausweitung ihrer Ölproduktion und der Iran arbeitet weiterhin daran, durch eine deutliche Steigerung der Ölförderung, wieder zur Nummer Zwei der OPEC aufzusteigen. In den USA zeigt sich die Schieferölförderung ebenfalls deutlich stabiler als es viele Analysten erwartet hatten und bei steigenden Ölpreisen wird sich dieser Zustand auch nicht ändern. Das die US-Öllager seit Monaten von einem Rekordhoch zum nächsten 80-Jahreshoch klettern, deutet auch nicht auf eine Verknappung des weltweiten Ölangebotes hin und viel Optimismus ist auf der Nachfrage-Seite auch nicht angebracht, denn das Wachstum der chinesische Wirtschaft schwächelt weiterhin und auch die Prognosen für die EU sind nur verhalten positiv.
Aussicht und Empfehlungen
Der Ölmarkt ist zurzeit schwer einschätzbar, was eine belastbare Empfehlung für die künftige Entwicklung der Heizölpreise aktuell kaum möglich macht. Sollten die anhaltende Überversorgung und die reichlich vorhandenen, preisdrückenden Nachrichten an den Börsen wieder zur Kenntnis genommen werden, so haben die Ölpreise ein beträchtliches Kurskorrekturpotential nach unten. Allerdings scheinen sich Börsenhändler dafür nicht zu interessieren und setzen weiterhin jetzt schon auf steigende Rohölpreise, obwohl Analysten eine Erholung des Ölmarktes frühestens im Laufe der zweiten Jahreshälfte erwarten. Wir gehen davon aus, dass die Rohöl- und Heizölpreise nun nicht kontinuierlich steigen, sondern in den kommenden Wochen auch nochmal die Abwärtsrichtung einschlagen werden. Dennoch muss in der zweiten Jahreshälfte mit einem höheren Preisniveau gerechnet werden. Daher sollten weitsichtige Heizölkunden, die noch Platz im Öltank haben, in den kommenden Wochen eine frühzeitige Bestellung schon für die nächste Heizsaison in Betracht ziehen.
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