Heizölpreise um 0,5 Cent/Liter gestiegen | Heizöl-News vom

um 18:00 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Nach zwei Tagen mit Preisrückgängen, legten die Heizölpreise auf den heutigen Freitag um gut 0,5 Cent/Liter zu. Damit kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl im bundesweiten Durchschnitt aktuell 55,46 €uro pro 100 Liter. Insgesamt ist in dieser Woche viel Dynamik am heimischen Heizölmarkt feststellbar. Die Vorgaben vom Rohöl- und Devisenmarkt haben sich spürbar verändert, gleichzeitig hat die Heizsaison begonnen und die Nachfrage der Verbraucher zieht an, was hier und da zu Sonderrabatten führt. Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung waren heute in fast allen Bundesländern Preisanstiege zu verzeichnen. Lediglich in Bayern gaben die Heizölpreise leicht nach. Am deutlichsten kletterten die Heizölpreise heute mit 0,8 Cent/Liter in Nordrhein-Westfalen.

Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem sich die Ölpreise zuletzt leicht von dem rasanten Preisansteige der vergangenen zwei Wochen erholt hatten, zogen sie auf Freitag wieder an. Die US-Ölsorte WTI legte um gut 0,9 $/b zu und stand am Freitagmorgen mit 50,7 Dollar/Barrel wieder über der 50-Dollar-Marke. Die europäische Ölsorte BRENT stieg um 0,6 $/b und wurde am Morgen bei 52,1 Dollar/Barrel gehandelt.

Gestützt wurden die Ölpreise gestern durch die neuen US-Öllagerdaten, die das  amerikanische Energieministerium wöchentlich veröffentlicht. So teilte das DOE mit, dass die US-Rohöllager nur noch bei 474 Mio. Barrel liegen sollen, was bedeuten würde, dass die Rohöllager in den USA in den zurückliegenden sechs Wochen um rund 50 Mio. Barrel eingebrochen sind. Anfang Mai diesen Jahres lagen die Rohölbestände sogar noch auf einem Allzeithoch von über 543 Mio. Barrel. Gleichzeitig sind zudem auch die Lagerbestände der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) um 5,6 Mio. Barrel gesunken.

Das beherrschende Thema am Ölmarkt bleibt jedoch die beschlossene Ölförder-Obergrenze der OPEC, die das Ölkartell zusammen mit Russland erreichen will. Russlands Präsident Putin stellte zuletzt auf dem Weltenergiekongress in Istanbul klar, dass sich sein Land an einer Förderbegrenzung beteiligen werde um den Weltölmarkt zu stabilisieren. Allerdings herrscht weiterhin auch viel Skepsis am gemeinsamen Umsetzungswillen des Ölkartells und auch die Beteiligung Russlands besteht bisher nur aus Worten. Es muss daher abgewartet werden, welche Schritte in den kommenden Monaten tatsächlich umgesetzt werden. Bis zum nächsten offiziellen OPEC-Treffen Ende November sollen erstmal verbindliche Förderquoten für alle OPEC-Mitglied festgelegt werden.

Die Finanzmärkte litten gestern insgesamt unter schwachen Außenhandelszahlen aus China, die ein Anzeichen für eine lahmende Weltwirtschaft sein könnten. So waren die chinesischen Exporte der Industrie im September um massive zehn Prozent eingebrochen und auch die Einfuhren gingen zurück. Am Devisenmarkt sackte der €uro in dieser Woche gegen den Dollar ab und fiel mit gut 1,10 €/$ auf den tiefsten Stand seit Mitte Juli. Da der US-Notenbank nur noch wenig Zeit bleibt um in diesem Jahr noch einen weiteren Schritt bei der Zinserhöhung zu machen, setzten immer mehr Devisenhändler darauf, dass es spätestens im Dezember eine weitere Leitzinsanhebung in den USA geben wird, was den Dollar stärkt.

Aussicht und Empfehlungen

Händler sind sich weiterhin noch nicht ganz sicher wie ernst man das seit Jahren uneinige Ölkartell OPEC aktuell nehmen muss. Einerseits verfolgen die meisten OPEC-Mitglieder seit geraumer Zeit nur die eigenen Ziele und kaum ein Förderland hält sich an die selbst festgelegten Förderobergrenzen. Andererseits scheint sich bei der OPEC etwas zu bewegen und ein „weiter so“ ist für viele Mitglieder wohl keine Option mehr.

Auch wenn noch keine verbindlichen Schritte unternommen wurden, so haben sich die Aussichten für die weitere Preisentwicklung am Ölmarkt grundlegend verändert. Konnte man vor dem OPEC-Beschluss noch mit guten Aussichten auf fallende Heizölpreise spekulieren, so sieht es derzeit so aus als würden sich die Heizölpreise auf dem nun höheren Preisniveau festsetzen.

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