Heizölpreise zogen auf Donnerstag weiter an | Heizöl-News vom

um 12:14 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Auf Donnerstag legten die Heizölpreis erneut zu und kletterten im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,4 Cent/Liter. Damit stehen die gemittelten Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler aktuell bei 43,82 €uro/100 Liter. Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise waren heute in den meisten Bundesländern Preisanstiege zu verzeichnen. Lediglich in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gaben die Heizölpreise bei den tanke-günstig Partnerhändlern um 0,2 bis 0,6 Cent/Liter nach. In allen anderen Bundesländern zogen die Preise für Heizöl an. Mit 0,8 Cent/Liter entfielen die kräftigsten Preisanstiege auf Brandenburg und Berlin.

Entwicklungen am Ölmarkt

Am gestrigen Handelstag bewegten vor allem Nachrichten aus den USA den Markt. Allerdings kamen von dort sowohl bärische wie auch bullische Meldungen, so dass sich die Rohölpreise in Summe recht wenig bewegten. Überraschend war jedoch, dass sich bei der US-Rohölsorte WTI die eigentlich weniger gewichtige, preistreibende Nachricht des leichten Rückgangs der US-Ölproduktion gegen die preisdrückende Nachricht des massiven Aufbaus der US-Öllager durchsetzte. Auch die Nordsee-Sorte BRENT zeigte sich kaum beindruckt vom massiven Anstieg der US-Öllager und notierte am Donnerstagmorgen erneut kaum verändert bei 36,8 Dollar/Barrel. Dies zeigt, dass die Stimmung an den Rohstoffbörsen zurzeit stabiler ist und dass Trader die Ölpreise eher stützen wollen. So spekulieren Händler zurzeit lieber auf einen unwahrscheinlichen Erfolg bei der Deckelung der Fördermengen wichtiger Ölproduzenten und auf einen Rückgang der US-Ölförderung anstatt die bärischen Fundamentaldaten einzupreisen.

So sorgte der gestern vom DOE veröffentlichte, massive Anstieg der US-Öllager auf ein neues Rekordhoch lediglich dafür, dass die Ölpreise nicht stärker gestiegen sind. Insgesamt meldete das DOE einen Aufbau der Rohöllager um enorme 10,4 Mio. Barrel und auch die Bestände der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) legten in Summe um 1,4 Mio. Barrel zu. Insgesamt belaufen sich die US-Öllagerbestände nun auf rund 937 Mio. Barrel. Vor genau einem Jahr waren die Öllager in den USA zum ersten Mal über 800 Mio. Barrel gestiegen. Seit diesem damaligen Rekordhoch sind die US-Ölbestände im Schnitt jeden Monat um über 10 Mio. Barrel angewachsen.

Insgesamt hat die Volatilität am Ölmarkt abgenommen und viele Analysten gehen mittlerweile von einem moderaten Anstieg der Ölpreise im Jahresverlauf aus. Auch wenn die Fundamentaldaten weiterhin bärisch bleiben, spekulieren wohl viele Händler darauf, dass sich durch die Aktivitäten Russlands und Saudi-Arabiens zur Förderbegrenzung und den vielleicht bald kommenden deutlicheren Rückgang der US-Schieferölförderung, zumindest die Aussichten für eine Erholung der Ölpreise verbessert haben. Dabei ist weiterhin nicht zu erwarten, dass der Iran auf eine Ausweitung seiner Ölproduktion verzichten wird, was die bestehende Überversorgung des Weltölmarktes verstärken würde. Außerdem würden sich bei einer Anpassung des Angebotes an die Nachfrage zuerst die in den letzten Monaten extrem gestiegenen weltweiten Öllager wieder normalisieren, was die Ölpreise noch einige Zeit am Boden halten müsste. Von der Nachfrageseite sind zudem keine preisstützenden Impulse zu erwarten. Neben der schwächelnden Wirtschaft in China lag auch die Nachfrage nach Ölprodukten in den USA im Schnitt der vergangenen vier Wochen um gut ein Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Aussicht und Empfehlungen

Da sogar der enorme Anstieg der US-Öllager auf ein neues Rekordhoch nicht zu einem Rückgang der Rohölpreise geführt hat, besteht weiterhin die Risiko, dass sich die Rohölpreise von den Fundamentaldaten entkoppeln und spekulationsgetrieben nach oben ausbrechen könnten. Dies könnte aus dem aktuellen Seitwärtstrend der Heizölpreise langsam einen Aufwärtstrend machen.

Wir wollen den Teufel aber nicht an die Wand malen, denn es gibt auch Anzeichen, die für einen Rückgang der Heizölpreise sprechen. Der Weltölmarkt ist weiterhin stark überversorgt, Fachleute warnen seit Monaten vor einer deutlichen Abschwächung der US-Förderung, warten aber ebenso lang vergeblich auf diesen „Einbruch“, der Iran wird höchstwahrscheinlich an einer Ausweitung seiner Ölexporte festhalten wollen und der €uro hat sich zuletzt wieder bei knapp 1,09 $/€ stabilisiert. Dennoch sollte man die Entwicklungen zurzeit eng verfolgen. Wer kein Risiko eingehen will, der findet aktuell immer noch Heizölpreise vor, die unter dem Stand vom Jahresbeginn liegen.

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