Heizölpreise zogen sprunghaft an | Heizöl-News vom
um 14:58 Uhr von tanke-günstig Redaktion
Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl
Der deutliche Anstieg der Rohölpreise von gestern hat auch die Heizölpreise am heutigen Mittwoch sprunghaft in die Höhe gezogen. So legten die Heizölpreise im bundesweiten Durchschnitt um deutliche 1,3 Cent/Liter zu. Eine Bestellmenge von 2.000 Litern Heizöl kostet somit im Mittel aktuell 52,99 €uro pro 100 Liter Heizöl. Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise zeigte sich heute ein einheitliches Bild mit teilweise massiven Preisanstiegen in allen Bundesländern. Am kräftigsten kletterten die Heizölpreise mit 1,9 bis 2,1 Cent/Liter in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die mit Abstand geringsten Preisanstiege waren hingegen mit knapp 0,1 Cent/Liter in Bayern feststellbar, gefolgt von 0,7 bis 0,8 Cent/Liter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Entwicklungen am Ölmarkt
Nachdem die Ölpreise am Montag auf den tiefsten Stand seit drei Monaten gefallen waren, setzte gestern eine Gegenbewegung ein. In der Folge zogen die Rohölpreise deutlich an und glichen einen großen Teil der letzten Preisnachlässe wieder aus. Auch am heutigen Mittwochmorgen knüpften die Ölpreise an die Kursgewinne vom Vortag an und legten weiter zu. Insgesamt kletterte die Nordsee-Ölsorte BRENT um deutliche 1,9 $/b und stand am Morgen bei 47,1 Dollar/Barrel. Das amerikanische Leichtöl WTI legte um 1,7 $/b zu und wurde am Mittwochmorgen bei 45,9 Dollar/Barrel gehandelt.
Trotz des jüngsten Preisanstieges dominieren am Ölmarkt eigentlich die preisdrückenden Meldungen. So sorgt neben dem möglichen Scheitern der OPEC bei der Festlegung einer Förderobergrenze auch der kräftig steigende Dollarkurs für belastende Impulse. Weiterhin handeln Devisenhändler den Dollar in die Höhe, weil sie davon ausgehen, dass der neu gewählte US-Präsident Trump seine Wahlkampf-Kernaussage „America first“ umsetzen wird. Im Zuge dessen bewegt sich der €uro gegen den Dollar auf ein neues Langzeittief zu. Außerdem gehen Analysten davon aus, dass die US-Öllager in der vergangenen Woche wieder gestiegen sind. Der gestrige Preisanstieg ist daher auch nicht auf eine veränderte Nachrichtenlage zurückzuführen, sondern auf Spekulationen darauf, dass es der OPEC doch gelingen wird sich in knapp zwei Wochen auf eine Förderbegrenzung zu einigen.
Zwar sind die Aussichten auf eine tatsächliche Förderkürzung des Ölkartells bei dem Ende November in Wien stattfindenden OPEC-Treffen weiterhin gering, aber auch vor dem Beschluss zur Förderbegrenzung Ende September hatte kaum ein Marktbeobachter mit einer Einigung gerechnet. Bei aller angebrachten Skepsis und der unterschiedlichen Interessenlage der einzelnen OPEC-Mitglieder muss daher zurzeit zumindest eine gewisse Basis vorhanden sein, auf der sich Verhandlungen führen lassen. Einige Händler wollten sich daher wohl absichern und für den restlichen Anstieg sorgten dann im Anschluss auch automatisierte Käufe.
Dennoch ist eine Einigung der OPEC und Russlands auf eine Förderreduzierung sehr unwahrscheinlich. Zurzeit könnte es eher auf eine Deckelung der Förderung auf dem November-Niveau herauslaufen. Diese wäre jedoch eine deutliche Abweichung von der zuvor geplanten Förderkürzung und ob sich alle OPEC-Mitglieder an eine solche Vereinbarung halten ist ebenfalls fraglich. Viele OPEC-Staaten pumpen zurzeit auf einem Rekordniveau Öl an die Erdoberfläche und weiteten ihre Förderung zuletzt sogar noch aus.
Aussicht und Empfehlungen
Obwohl es keinen offensichtlichen Grund gab, sind die Ölpreise gestern spekulationsgetrieben gestiegen. Das nächste Meeting der OPEC rückt näher, was den Ölmarkt anfällig für Preisbewegungen in die ein oder andere Richtung macht. In welche Richtung sich die Preise bewegen hängt davon ab, ob die Mehrheit der Händler auf eine Einigung der OPEC spekuliert oder nicht. Auch für Heizölverbraucher bedeutet diese Situation, dass man sich zurzeit entscheiden muss. Will man kein Risiko eingehen, so findet man aktuell einen guten Kaufzeitpunkt vor und sollte das aktuelle Preistal für eine Bestellung nutzen. Geht man jedoch davon aus, dass sich die OPEC nicht auf eine Förderobergrenze einigen wird, dann kann es sich auch lohnen auf möglicherweise wieder fallende Heizölpreise im Dezember zu warten.
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