Heizölpreise zogen überraschend an | Heizöl-News vom

um 15:25 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Nachdem am Sonntag die Gespräche wichtiger OPEC-Länder und Russlands über eine Ölförderbegrenzung gescheitert sind, haben die Heizölpreise zum Start der neuen Woche kräftig nachgegeben. Auf den heutigen Dienstag zogen die Heizölpreise jedoch wieder an und folgten somit den überraschend schnell erholten Rohölpreisen. So war im bundesweiten Durchschnitt ein Anstieg der Heizölpreise um knapp 0,8 Cent/Liter zu verzeichnen, was die Preise der tanke-günstig Partnerhändler im Mittel auf 46,28 €uro/100 Liter klettern ließ.

Bei der regionalen Betrachtung gaben die Heizölpreise heute lediglich in Baden-Württemberg und Bayern um 0,3 bzw. 0,8 Cent/Liter weiter nach. In allen anderen Bundesländern waren hingegen wieder Preisanstiege feststellbar. Am stärksten kletterten die Heizölpreise mit 1,7 Cent/Liter dort wo sie gestern auch am kräftigsten gefallen waren, also in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Nur minimale Preisanstiege waren hingegen in Sachsen und Thüringen zu verzeichnen.

Entwicklungen am Ölmarkt

Überraschenderweise hat sich der Ölmarkt sehr schnell vom Fiasko der gescheiterten Doha-Gespräche zur Förderbegrenzung erholt. Nachdem die Ölpreise am Montagmorgen zunächst massiv eingebrochen waren, konnten sie sich im weiteren Tagesverlauf schon wieder deutlich erholen und etwa die Hälfte der morgendlichen Verluste wettmachen. Am heutigen Dienstagmorgen zeigen sich die Ölpreise weiterhin stabilisiert. Im Vergleich zu gestern Morgen legten die europäische Leitsorte BRENT um 1,6 $/b zu und wurde am Dienstagmorgen bei 43,1 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Sorte WTI kletterte um 1,3 $/b und stand am Morgen exakt auf der 40-Dollar-Marke.

Händler begründeten den gestrigen Preisanstieg mit einer Gegenreaktion auf den heftigen Preisrückgang vom frühen Morgen und verwiesen auf einen Streik in Kuwait, der dafür sorgt, dass fast 60 Prozent der dortigen Förderanlagen stillgelegt werden mussten. Andererseits könnte sich der Anstieg der Ölpreise zwischen Anfang und Mitte April auch nur als das herausstellen was er wohl anscheinend war, rein spekulationsgetrieben. So zeigt sich jetzt, dass Börsenhändler wohl doch nicht wirklich mit einer Einigung oder einer marktbeeinflussenden Förderbegrenzung gerechnet haben. Das Doha-Meeting hat aber zumindest ein relativ vernünftiges Argument geliefert um die Ölpreise anziehen zu lassen. Nun ziehen sich Investoren wieder auf andere Marktdaten zurück um die Preise zu stützen. So meldete die Investmentbank Goldman Sachs, dass sich das Marktfundament bei Rohöl wieder verbessern würde. Die Ölförderung der Nicht-OPEC geht nach Ansicht des einflussreichen Geldhauses weiter zurück und die Nachfrage nach Rohöl soll stärker gestiegen sein. Zudem soll der schwächere US-Dollar und die insgesamt bessere Stimmung an den Aktienmärkten die Ölpreise stützen.

Am Mittwochabend werden die offiziellen Daten zu den US-Öllagerbeständen veröffentlicht. Sollte hier ein weiterer Aufbau der Öllager zu verzeichnen sein, darf man gespannt sein, welche preisstützenden Argumente dann aus dem Hut gezaubert werden oder ob die Ölpreise ihr zuletzt aufgebautes, beträchtliche Korrekturpotenzial nach unten wieder abbauen werden. Der Streik in der kuwaitischen Ölindustrie sollte zumindest nahezu keine und wenn nur eine sehr kurzfristige Auswirkung auf den Weltölmarkt haben.

Aussicht und Empfehlungen

Die spekulativen Anleger ziehen sich auch nach dem krachend gescheiterten Doha-Meeting nicht in dem Umfang aus dem Ölmarkt zurück wie man dies hätte vermuten können. Weiterhin ist an den Börsen der Wille erkennbar die Ölnotierungen bei rund 40 Dollar/Barrel zu stützen. Dennoch halten wir einen Rückgang der Rohöl- und Heizölpreise in den kommenden Tagen weiterhin für wahrscheinlich. Sollte am Mittwochabend ein erneuter Aufbau der US-Öllager verkündet werden, so würde dies weiteren Wind aus den Segeln der spekulativen Anleger nehmen. In Bayern und Baden-Württemberg sollte man jedoch aktuell eine Heizölbestellung in Betracht ziehen, denn hier sind die Heizölpreise zurzeit teilweise günstiger als im Norden des Landes, was aufgrund der schwierigeren und längeren Transportwege eher selten der Fall ist.

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