Inflation - Berechnung und Bedeutung

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Ob Politiker, Medien oder Wirtschaftsvertreter, viele Personen sprechen über Inflation. Doch was bedeutet Inflation? Wie wirkt Sie sich auf unser Leben aus und wie wird Sie berechnet? Wir werfen einen Blick darauf, wie die Inflation tatsächlich berechnet wird, damit wir klären können, in welchen Fällen sie bedeutsam für uns wird.

 

Was versteht man unter Inflation?

Die Inflation ist eine „Preisänderungsrate“ und bezeichnet einen anhaltenden Anstieg der Preise für Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum. Dies führt dazu, dass das Geld an Kaufkraft verliert – für die gleiche Menge Geld kann man weniger kaufen. Die Inflationsrate misst diese Entwicklung anhand eines Preisindexes. Es gibt verschiedene Arten der Inflation, je nach Geschwindigkeit der Geldentwertung und öffentlicher Wahrnehmung:

  • Offene Inflation: Die Öffentlichkeit ist über den Preisanstieg informiert und reagiert darauf.
  • Verdeckte Inflation: Die Geldentwertung geschieht heimlich, ohne öffentliche Aufmerksamkeit.
  • Schleichende Inflation: Langsam steigende Preise, oft unbemerkt.
  • Galoppierende Inflation: Rasante Preissteigerungen, die die Wirtschaft stark beeinträchtigen.
  • Hyperinflation: Extrem hohe Inflationsrate, die zu Wertverlust der Währung führt.
  • Nachfrageinflation: Steigende Nachfrage treibt die Preise an.

 

Wer berechnet die Inflation und wie wird sie berechnet?

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Die Inflationsrate wird in Deutschland vom Statistischen Bundesamt über den Verbraucherpreisindex (VPI) berechnet. Der VPI wird oft als „Warenkorb“ bezeichnet und misst monatlich die durchschnittliche Preisentwicklung vieler Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland konsumieren. Der Warenkorb soll typischen Einkäufe der Menschen widerspiegeln. Restaurantbesuche, Kraftstoff, Energie, Milch, Brot, Eier und andere tägliche Verbrauchsgüter werden in die Gleichung einbezogen. Käufe in Nischenbereichen werden nicht in die Bestimmung der Kennzahl einbezogen. Die prozentuale Veränderung des VPI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wird oft als Inflationsrate bezeichnet.

In wirtschaftlich stabilen Ländern wird eine Inflation von 2 % als gängiges Wirtschaftsziel angesehen. Eine hohe Inflation ist für Verbraucher schlecht, weil die Preise steigen und man sich daher für sein Geld weniger kaufen kann. Die Kaufkraft der Menschen sinkt und der Wert des Geldes nimmt dementsprechend ab. In der Folge werden zumeist Gehaltserhöhungen gefordert, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Dies führt dazu, das Unternehmen ihre Abgabepreise erhöhen, um die gestiegenen Kosten zu decken, was wiederum zu steigenden Preisen führt. Für die Wirtschaft ist eine hohe Inflation nicht zwangsläufig schlecht, denn die Sparneigung in der Bevölkerung geht zumeist deutlich zurück. Verbraucher geben ihr Geld lieber direkt aus, weil sie befürchten müssen, dass die Preise steigen und sie in Zukunft weniger für ihr Geld bekommen.

Eine negative Inflation, auch Deflation genannt, ist für Verbraucher zunächst positiv, denn sie bedeutet, dass das allgemeine Preisniveau in einer Wirtschaft sinkt und somit die Kaufkraft des Geldes steigt. Bei einer Deflation fallen also die Preise für Waren und Dienstleistungen, sodass sich man sich mehr für das gleiche Geld kaufen kann. Eine langfristige Deflation kann allerdings zu wirtschaftlichen Problemen führen, da es sich lohnt darauf zu spekulieren, dass die Preise weiter fallen und man daher Investitionen und Konsum zurückstellt.

 

Wie kann man die Inflation interpretieren?

Aus praktischen Gründen werden bei der Berechnung der Inflation nicht die Preise aller auf dem Markt befindlichen Waren und Dienstleistungen berücksichtigt. Eine Inflation von beispielsweise 10% bedeutet nicht, dass alle Preise auf breiter Front um diesen Wert gestiegen sein müssen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Volatilität der Lebensmittel- und Kraftstoffpreise seit dem Beginn der Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Länder auf der ganzen Welt haben diese verschiedenen finanztechnischen Schockwellen in unterschiedlichem Ausmaß zu spüren bekommen, aber sie werden durch die Art und Weise, wie die Inflation berechnet wird, geglättet. In einigen Ländern, in denen die Inflation 10% betrug, lag der Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise zeitweise bei bis zu 80%. Bei der Inflation handelt es sich um einen Durchschnittswert für die gesamte Wirtschaft und nicht um ein Maß für den spezifischen Preisanstieg bei jedem einzelnen Produkt.

Insgesamt ist die Inflation ein wichtiger Indikator in einer komplexen Wirtschaftswelt. Im Gegensatz zu einem sehr simplen System, wie einem kostenlosen Spielautomaten auf einem Handy, besteht eine Volkswirtschaft aus vielen verschiedener Faktoren, die zudem in einer gegenseitigen Wechselwirkung stehen. Die Inflation spielt somit eine wichtige Rolle für die Wirtschaftspolitik, da sie ein Indikator für die Stabilität einer Wirtschaft ist und Entscheidungen von Zentralbanken beeinflussen kann.

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